Quo vadis? Widerstand gegen Stuttgart 21

Mein vierwöchiger Australien Urlaub hat mir auch mal den nötigen Abstand zum Thema Stuttgart 21 gebracht. Die letzten zwei, drei Jahre verfolgte mich das Thema ja praktisch täglich in irgend einer Form.
Keine Sorge, ich bin sicherlich in dieser Zeit nicht zum Freund von Stuttgart 21 geworden, aber…

… ich denke wir, also die „Gegner“, sollten sich langsam wohl oder übel mit dem Fakt abfinden das „größere Interessen“, auch Kapital genannt, sich wieder einmal über den Willen der Menschen hinweg gesetzt haben.

Am Beispiel Stuttgart 21 konnten alle interessierten sehen wie Fakten, Geschichte, Umwelt, usw. bei einem größeren Projekt für die Auftraggeber total unerheblich, ja sogar einfach nur störend sind.

Man konnte lernen das hier einfach Auflagen ignoriert, oder lieber Strafen gezahlt werden als behutsam ein solch großes Projekt umzusetzen.
Wir haben erlebt das die Deutsche Bahn AG mit ihrer Holzhammermethode immer ganz gut gefahren ist und dabei von der alten CDU/FDP- wie auch von der neuen Grünen/SPD-Regierung mindestens geduldet, teilweise wohl unterstützt wurde und immer noch wird.
„Faktenschlichtung“, „Bürgerbeteiligung zum Rosensteinviertel“, „Filderdialog“ und wie sie alle heißen wurden und werden als neue „Bürgerbeteiligung“ in Stuttgart versucht zu feiern. Doch auch hier mußte der „Bürger“ ernüchternd feststellen, daß das Ergebnis im Prinzip im Vornherein fest stand und der „Bürger“ so gut wie keinen echten Einfluß auf das Projekt hatte.

Verantwortung
Bedenken Sie, Herr Firmin, daß man für das Gute, welches man nicht tut, so wie für das Böse, welches man zuläßt, verantwortlich ist. (Narbonne)
Friedrich von Schiller

Bürgerbeteiligung nur Schall und Rauch!
Zumindest in Stuttgart. Anderswo hat Stuttgart 21 tatsächlich das ein oder andere bewirkt. Tatsächlich werden überall in Deutschland mittlerweile Bauvorhaben oder große Strukturveränderungen, etc. nicht mehr still und heimlich beschlossen und umgesetzt, sondern man versucht in der Tat rechtzeitig vor dem Projekt die betroffenen Bürger mit einzubeziehen und auf deren Wünsche, Anregungen und Bedenken einzugehen.
Wie gesagt nur eben in Stuttgart immer noch nicht. Hier werden solche Veranstaltungen noch gern als Alibi-Beteiligung durchgeführt. Man kann auch sagen:
Stuttgart hat nichts aus Stuttgart 21 gelernt.

Die Grünen, von einigen als „Allheilsbringer“ in die Regierung gehieft, haben leider auch ihre Sympathien in Stuttgart verspielt. Hieß es noch vor der Landtagswahl „Wir stoppen Stuttgart 21“ hieß es nach der Wahl wir „begleiten Stuttgart 21 konstruktiv, kritisch“.
Auch hier muß man wieder feststellen wie es so ist mit der Macht. Sitzt man einmal auf ihr, möchte man da nicht mehr weg, auch wenn das heißt seine Ideale, seine Ziele zu verraten. Allemal scheinbar besser als ehrlich zu sein, die Regierungskoalisation scheitern zu lassen und weiter in einer starken Opposition dafür einzutreten.

Man muß sich natürlich auch mal überlegen was es heißen würde wenn wir Stuttgart 21-Gegner das Projekt tatsächlich geschafft hätten zu stoppen.
Nicht auszudenken für die Industrie und auch für die Regierung(en)!!!
Wir, das Volk, wären praktisch nicht mehr zu kontrollieren. Wir könnten durchsetzen das wir den Kapitalismus so nicht mehr haben wollten; wir könnten durchsetzen das jeder für seine Arbeit einen gerechten Lohn bekäme; wir könnten durchsetzen das Reiche auch richtig bei der Steuer belangt würden; wir könnten durchsetzen das auch Firmenchefs wieder Verantwortung tragen müßten etc. pp.
Die Aufzählung liese sich beliebig erweitern, aber schon allein an diesen Punkten wird klar das man uns, den Widerstand gegen Stuttgart 21, unter keinen Umständen gewinnen lassen konnte. Um dies zu sichern war ja auch der Industrie kein Geld zu schade (siehe Info-Bus, Wahlkampf, Druck in Unternehmen…).

Ich spinne meint ihr jetzt? Ganz sicher nicht!
Dieses Verhalten der Oberen ist uralt und kann an beliebig vielen geschichtlichen Beispielen belegt werden.
Bestes Beispiel für den Süden Deutschlands: Der Bauernkrieg (1524–1526)
Unter dem Motto: „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ wollten die Bauern ihren Traum von einer gerechten Welt realisieren. – Kommt euch bekannt vor, oder?
Auslöser waren im Prinzip die ähnlichen Themen wie heute: Sie wurden unterdrückt, hatten keine Rechte und waren ihrem Herrn absolut ausgeliefert.
Auch der Verlauf des Bauernkrieges liest sich in groben Zügen gleich wie der Widerstand gegen Stuttgart 21 oder auch der Occupy-Bewegung : Über Jahre aufgestaute Wut über die Ungerechtigkeit, Menschen schließen sich zusammen diesem Treiben ein Ende zu bereiten, den Mächtigen wirds zu heiß und bevor die Menschen ihr Ziel tatsächlich erreichen können wird der Protest, die Bewegung, der Aufstand niedergeschlagen.
Im Bauernkrieg gab es Beispielsweise einen Martin Luther, der sich der Bewegung anschloss und sich schnell an deren Spitze vorarbeitete, kurz vorm Ziel die Hosen voll hatte und lieber einen Pakt mit den Mächtigen einging und als alles vorbei war angeblich ein schlechtes Gewissen dabei hatte.Ob Kretschmann, Palmer, etc. allerdings ein schlechtes Gewissen haben werden sei mal dahin gestellt.
Und? Spinn ich immer noch?

Freiheit
Das Gesetz hat noch keinen großen Mann gebildet, aber die Freiheit brütet Kolosse und Extremitäten aus. (Moor)
Friedrich von Schiller

Wir, der Widerstand gegen Stuttgart 21, hat in den letzten drei Jahren extrem viel positives erreicht.
Darauf können und sollen wir auch stolz sein. Wir haben Geschichte geschrieben!
Wir haben eine Landesregierung gestürzt! Zwar ist Grün/Rot lang nicht das Gelbe vom Ei, doch haben viele schmerzlich feststellen müßen, daß wir uns doch nicht alles gefallen lassen.

Ja, dem Kopfbahnhof hilft das freilich alles wenig.
Wir haben mit Fakten belegt das der Kopfbahnhof ökologischer, leistungsfähiger usw. ist. Selbst die Bahn hat dies im Prinzip immer wieder bestätigt, dennoch wird das Immobilienprojekt Stuttgart 21 umgesetzt werden.
Es ist traurig um den Teil des hunderte Jahre alten Schloßgartens der gefällt wurde; es ist schade um die fantastische Infrastruktur des Kopfbahnhofes; es ist schade um die 1a Bausubstanz der alten Bahndirektion; es wird schade um das einzigartige Mineralwasservorkommen sein, aber wir haben vor allem gewarnt und gemahnt.

Wir können nun lediglich über jede Bauphase den Daumen drauf halten und ganz genau beobachten was gemacht wird. Überwachen das auf alle Vorschriften geachtet wird, das bei Grabungen evt. Funde nicht vertuscht, sondern den Archäologen zugänglich gemacht werden, etc.
Klingt frustrierend, aber wir sollten das auch als Chance sehen. Sicher wird keiner von uns ein Freund von Grube und Co und dennoch sollte man sich überlegen vielleicht einen anderen Kurs diesbezüglich einzuschlagen. Wir sollten Versuchen einen tatsächlichen Dialog mit der Bahn (und nicht mit dem Projektbüro und Dietrich!) einzuführen. Einen Dialog bei dem wir mit unserem Know How über Stuttgart 21 als Partner ernst genommen werden.
Dazu müßen aber beide Seiten aufeinander zu gehen, keine Spielchen treiben und ernsthaft daran interessiert sein.

Gewinner oder Verlierer?!
Ich höre jetzt schon die paar wenigen echte „PROler“ die Rufen werden: „Ja, wir haben gewonnen und ihr verloren!“
Ja das Ding wird wohl gebaut, aber wir haben in Deutschland wieder das Denken und sich wehren bei den Menschen aufgeweckt. Von daher denke ich, haben eher wir gewonnen. Denn das ist das größere Gut was uns am Schluß bleiben wird.
Ihr habt dann einen kleinen Provinz-Cyber-Bahnhof und wir, also Deutschland, hat endlich wieder mündige, mitgestaltende Menschen!
Also lasst einfach dieses Gewonnen-Getue – Selbst dabei werdet ihr verlieren.

Zum Schluß noch ein Wort zum Oberbürgermeister Stuttgart – Wahlkampf:
Kurz und knapp: Wählt Hannes Rockenbauch!
Warum? Ganz einfach!
– Ich möchte kein OB von der CDU!
– Ich möchte keinen Werbefachmann, der politisch bisher nicht in Erscheinung getreten ist, als Stadtoberhaupt! Ich will Taten und keine Werbebotschaften!
– Ich möchte nach dem Verhalten beim Thema Stuttgart 21 keinen Grünen OB haben! (Sorry verspielt!)
Ich möchte einen OB, der sich ernsthaft für die Belange der Menschen in der Stadt, für das Gemeinwohl und die Lebensqualität meiner Stadt Stuttgart einsetzt!
Und das macht (unabhängig von S 21) nur ein einziger Kandidat:
Hannes Rockenbauch!

 

7 Gedanken zu „Quo vadis? Widerstand gegen Stuttgart 21

  1. Uwe

    Lieber André,

    in Deinem wesentlichen Punkt gebe ich Dir recht – es ist Zeit, diverse Denkblockaden zu überwinden und neue Ansätze zu finden. Was allerdings die Schlüsse angeht komme ich doch an einigen zentralen Stellen zu anderen:

    1.) „Das Ding wird wohl gebaut“
    Da bin ich anderer Meinung. Die Bauphase hat zwar begonnen, ja läuft eigentlich schon seit Februar 2010. Mehr produktives als die Verlängerung der Bahnsteige ist allerdings dabei nicht herausgekommen, ansonsten nur Abreissen, Abholzen, Draufhauen. „Das Ding“ widerspricht so jeglicher Vernunft und ist so offensichtlich von politischen und wirtschaftlichen Partikularinteressen getrieben, dass es auch schlagartig wieder vorbei sein kann, siehe Atomausstieg-ausstieg-austieg…. Ich werde jedenfalls weiterhin alles in meiner Macht stehende versuchen, es zu verhindern, und wenn das bedeutet dass wir in 15-20 Jahren die Bebauung der Gleisflächen mit der Schuster’schen Immobiliengoldgrube verhindern, dann wäre auch das noch ein Erfolg.

    2.) „Wir müssen mit der Bahn reden“
    Ganz ehrlich, wozu? Damit der Mutantenbahnhof besser wird? Und mit wem? Die Bahn ist eine streng hierarchische Organisation, jeder, mit dem wir auf fachlicher Ebene reden könnten ist vollkommen klar, dass S21 nicht das bestgeplante Projekt sondern der größte anzunehmende, aber politisch gewollte Murks aller Zeiten ist, das haben mir gegenüber auch Bahningenieure im persönlichen Gespräch auch schon so geäussert („die Bahn wollte das Projekt nie“). Und sobald sich einer dieser Fachleute öffentlich kritisch äussert, oder kritische Äusserungen an die Öffentlichkeit gelangen, wird er sowieso abgesägt, siehe Azer. Um beim Beispiel von Luther zu bleiben: Wir sollten nicht zu den Fürsten (Bahnmanagement) überlaufen, aber mit ihren Landsknechten (Bahnmitarbeiter) zu reden bringt auch nichts, wir müssen mit ihren Vasallen (Parteien) reden.

    3.) „Nie wieder Grün“
    O.k., das hast Du nicht gesagt – ich habe das mal von der OB-Aussage extrapoliert. Wollte nur überspitzt formulieren 🙂
    Also, wenn wir mit jemand reden müssen, dann mit den Grünen. Und zwar nicht den Kretschmännern (Winne², Palmer, und all die anderen „mit der VA wurde jeder Beschiss durch die Bahn mittelbar akzeptiert“-Monstranzenträger), sondern mit den MdLs, Stadt- und Gemeinderäten und den Leuten an der Basis, die auf unserer Seite stehen. Es muss ihnen klar werden, dass S21 eben nicht nur ein Bahnhof ist sondern das Mikroskop, unter dem unsere Demokratie liegt, an dem sich beweisen wird, ob das Allgemeinwohl noch etwas zählt, und ob die Parteien sich in irgendeiner Art und Weise verpflichtet sehen müssen, vor Wahlen so etwas wie die Wahrheit zu sagen und sich nach Wahlen auch wenigstens ansatzweise dran zu halten. Kretschmann hat diese Leute in seiner Partei per VA mundtot gemacht (bei Palmer ist’s wohl leider die Aussicht auf die Nachfolge, die ihn sagen lässt was er sagt) (o.k., vielleicht ist es auch die Erinnerung an seinen Vater, die ihn dazu bringt irgendwann einzulenken, nur meiner Meinung nach viel zu früh).
    Egal, an den Grünen müssen wir dranbleiben, und an der SPD, und auch in der CDU wird es Menschen geben, die jenseits vom den-Grünen-eine-lange-Nase-drehen einen Schmerz spüren, wenn sie sich anschauen, was in Stuttgart passiert. Hier, bei den Bahn-Vasallen, müssen wir ansetzen.

    4.) OB-Wahl
    Ich gebe dir vollkommen recht, Hannes wählen ist das Gebot der Stunde. Ich kann ja leider nicht, da im Stuttgarter Umland wohnend, aber ich werde ihn finanziell unterstützen. Wie die Chancen sind? Ich weiss nicht. Aber für mich wäre es das Hauptziel, einen grünen OB zu verhindern (trotz oder wegen des oben gesagten). Einen weiteren grünen Mandatsträger, der dann doch einknickt und das Spiel mitspielt (und das wird Kuhn, das zeigen seine unreflektierten und nicht von Politberatern weichgespülten Äusserungen ganz zu Beginn der Kandidatur) verkraften weder das Land noch seine Partei. Wenn es denn nicht der Hannes sein soll, dann soll wenigstens ein Repräsentant der Tunnelparteien SPD oder CDU über die Zerstörung der Stadt präsidieren. Und wenn die Stuttgarter so blöd sind, eine Packung statt einen Inhalt zu wählen – jede Stadt hat halt den OB, den sie verdient.

    So weit meine „5 Cents“ 🙂

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    1. André Beitragsautor

      Danke für den Kommentar Uwe!
      Wenn man es ganz genau nimmt hat die Projektphase „Stuttgart 21“ begonnen, nicht jedoch die Bauphase! Ganz im Gegenteil. Die Bahn hat es bisher nicht einmal geschafft die „Baufeldfreuräumung“ abzuschließen. Selbst der Nordflügel ist ja noch immer nicht komplett abgerissen. Der Keller gehört zum Abriss und der steht noch.
      Trotzdem denke ich das man den Bau nicht verhindern kann. – Ich sage aber nicht, daß das Bahnhöfle je fertig oder in dieser Version fertiggestellt werden wird. Ich denke es müßen die ersten schweren Unfälle passieren bevor überhaupt mal was passieren wird.
      Wir werden sehen und ich werde weiterhin mit meinen Mitteln versuchen einen vernünftigen Bahnhof zu behalten/bekommen.

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  2. Uwe

    „Projektphase“ passt – wir befinden uns im Moment wenn überhaupt in irgendeiner Bauphase in der „Ab-Bauphase“. Ich gebe Dir recht, weitere Bauaktivitäten können wir im Moment nicht verhindern, ich glaube aber, dass das Ding die fertig wird. Dito die völlig idiotische NBS. Ich sage mal folgendes voraus: Wenn wir es nicht rechtzeitig stoppen, dann haben wir in 20 Jahren einen neuen Kopfbahnhof, der 120 Meter nach Osten verlegt ist, und eine Express-S-Bahn in den Fildertunneln zum Flughafen, und sonst nirgends hin. Allerhöchstens das: S70, Endhaltestelle Wendlingen, mit folgenden Haltepunkten: Bietigheim, Ludwigsburg, Stuttgart (S-Bhf tiefquer) – Flughafen – Wendlingen!

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  3. Louisiana

    Also gut, ich versuche es jetzt mal. Ich hoffe, mein Internet spinnt nicht wieder, so dass ich den Kommentar auch abschicken kann.
    Ich gebe Dir eigentlich im Großen und Ganzen Recht, bis auf die Tatsache, dass ich keinerlei Sinn darin sehe, mit der Bahn einen wie auch immer gearteten Dialog zu führen. Überleg, doch mal, wer “die Bahn” ist. Da ist ein anonymer riesiger Apparat, an dessen Spitze stehen ein Grube und ein Kefer, die nichts anderes als Sklaven eines Ramsauer sind. Und über allem thront eine Merkel, die genau aus den von Dir genannten Gründen ein riesengroßes Interesse daran hat, NIEMALS zuzugeben, dass irgendetwas, was mit S 21 zu tun hat, ein Fehler ist. Jegliche Gesprächsversuche in diese Richtung sind sinnlos.

    Und noch etwas: wir werden vielleicht weitere Bau – oder viel mehr Zerstörungsmaßnahmen nicht verhindern können, aber wir müssen durch unsere Sichtbarkeit dafür sorgen, dass das Projekt im Blickpunkt der Öffentlichkeit und vor allem der politischen Organe bleibt. Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und sagen “wir können jetzt im Moment eh nichts machen” . Die Fehler der Bahn können nur dann auch politisch wirksam werden, wenn sie nicht versteckt passieren, sondern von uns permanent und lästig ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden. Und dazu müssen wir auf Teufel komm raus dafür sorgen, dass S21 im Gespräch bleibt – durch unsere Präsenz auf den verschiedensten Ebenen. Das wird zwar anstrengend, aber es wird irgendwann Wirkung zeigen – m. E. fängt es bereits an, Wirkung zu zeigen, denn die Befürworterseite reagiert arg nervös in der letzten Zeit.
    Weitere Monate ohne echte „Fortschritte“ wird die Bahn kaum begründen können. Und mit jedem Schritt kommen neue Fehler.

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  4. zwuckelmann

    Lieber André,
    auch ich war im Urlaub, zwar nur zwei Wochen und der Abstand zu S21 ist deshalb vielleicht nicht ganz so groß ausgefallen, wie bei Dir, aber auch ich mache mir (wie wir alle!) Gedanken, wie es weitergeht – mit uns!
    Letztlich komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass sich Widerstand gegen Mißstände nicht darin erschöpfen kann, dass man zu irgendeinem Zeitpunkt aufhört, kleinbei gibt oder sich zurückzieht. Auch „kritisch begleiten“ ist keine Alternative. Wir gehen auf die Straße, um gegen diesen Mißstand S21 zu demonstrieren und das tun wir ganz unabhängig davon, in welcher „Phase“ wir uns befinden. Vielleicht hatten wir nach dem 30.09. noch bessere Karten, S21 zu stoppen, aber wie Du richtig analysiert hast, griffen auch hier bereits die Mechanismen des Machterhalts. Was einen Widerstand stark macht, ist seine Langatmigkeit und Hartnäckigkeit, nicht die größere oder kleinere Aussicht auf Erfolg! Natürlich ist heute die Situation eine andere als vor einem Jahr, aber der Grund auf die Straße zu gehen hat sich überhaupt nicht geändert. Deshalb ist es wichtig, weiterhin zu demonstrieren – und nicht zu versuchen, mit der Bahn oder sonst wem zu „reden“ oder sich mit den Mächtigen in diesem Spiel einzulassen. Zu demonstrieren ist natürlich keine Sicherheit dafür, dass S21 gekippt wird, aber es ist m.E. die einzige Möglichkeit, dass es vielleicht passiert. Sobald wir uns von der Straße zurückziehen, sobald wir still und ruhig werden, haben wir verloren. Deshalb und nur deshalb ist es so wichtig, dass wir auch zum 126. Mal morgen auf die Montagsdemo gehen!
    Grüßle und hoffentlich bis bald!

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    1. André Beitragsautor

      Halli Hallo lieber Zwuckelmann!
      Ich geb Dir Recht und vielleicht kam das in meinem Artikel nicht ganz rüber. Auch für mich ist es mit dem Widerstand gegen dieses Projekt nicht vorbei. ich werde weiterhin mein Mögliches dazu beitragen um den Unsinn etc. aufzudecken oder bekannt zu machen, etc.
      Nur verhindern werden wir erstmal den Bau nicht. Das einzugestehen ist kein Zeichen von Schwäche oder der Resignation und jeder der mich kennt weiß das ich wohl der letzte bin der die Fahne des Widerstandes aufrecht halten wird.

      Hoffe auch bis bald!

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