Seit gestern, seit Townsville, merke ich das ich langsam im tropical north bin. Es kühlt Abends nicht mehr so richtig ab und es wird spürbar schwüler.
Der Camping Ground gestern war zwar kompfortabel was die eigenen sanitären Anlagen anbelangt, aber lang direkt unter der Einflugschneise der Australischen Luftwaffe. Yipee! Ettliche Mannschaftshelikopter sowie Transportmaschinen knatterten im Landeanflug über mich hinweg. Da dazu die Temperatur in der Nacht nicht unter die 20 Grad Marke viel brauchte es etwas einzuschlafen. Ja, auch Horst quängelte mir wegen der Wärme die Ohren voll.
Heute Morgen gings dann in die City. Erst etwas am Hafen entlang spazieren und dann ins Museum. Eigentlich wollte ich ja ins Museum Of Tropical Queensland, aber eine große Schaar Schüler hat mich dann umentscheiden lassen nebenan ins Reef HQ, ins große Reef Aquarium, zu gehen. Das war auch eine gute Entscheidung. Das Aquarium ist sehr toll aufgemacht. Viele kleine Aquarien, die sich bestimmten Themen widmen. So zum Beispiel dem Leben in einheimischen Flüßen und Bächen, oder eben das Leben rund um das Reef. Zwei große Aquarien die in der Mitte mit einem der längsten Aquarien-Tunnel verbunden sind bildet den Höhepunkt. Zudem ist ein rießen Korallenreef eingearbeitet. Leider hat man zur Zeit nur die Hälfte an Spaß wenn man durch das Tunnel läuft, denn dies wird gerade für die Runderneuerung vorbereitet. Ein Highlight ist sicher das Interview mit einem Taucher im großen Aquarium. Er erzählt unter Wasser ein wenig über die tausenden von Fischarten die alle einander brauchen. Vom Haifisch ganz oben, bis zum kleinen Putzerfisch ganz am Ende der Nahrungskette.
Nach so einem Besuch macht es nachdenklich ob man den mittlerweilen billiarden schweren Massentourismus am Great Barrier Reef mit einem Schnorchelausflug unterstützen soll. ich gllaube eher nicht. Man hat sehr deutlich gezeigt wie Korallen aussehen sollten, wie empfindlich sie sind und wie sie an den Top Spots mittlerweile aussehen. Mittlerweile hat man es immerhin erkannt und versucht diesen Tourismus wenigstens verträglicher zu gestalten und einige der Anbieter sind dafür schon zertifiziert.
Die Landschaft hat sich seit gestern nicht groß verändert. Es gibt wieder mehr Zuckerrohrfelder und weniger Einöde.
Habe dann heute noch einen Abstecher zu den Jourama Falls gemacht. Schon die Anfahrt ist mal wieder nach meinem Geschmack. Man verlässt den Bruce Highway und fährt noch nen knappen Kilometer auf ner normal geteerten Straße. Plötzlich wird daraus eine Piste, die erst zwei- dann einspurig wird. Man fährt zweimal durch eine Fuhrt und ist irgendwann mitten im Wald an einem Parkplatz. Von dort geht ein gut ausgebauter Wanderweg zu den Wasserfällen.
Man durchwandert zuerst das Bachbett und läuft dann gut 1,5 Kilometer auf der anderen Seite den Berg hinauf. Links von einem liegt der plätschernde Bach im Tal und plötzlich sieht man vor sich die Jourama Falls. Zwar haben die gerade relativ wenig Wasser, aber trotzdem verlieren sie ihre Wirkung nicht. Es ist einfach fantastisch! Ich wwar ganz alleine dort. Nur ich, die Natur und die Wasserfälle. Eine Idylle zum inne halten.
tja, kurz vor dem Wanderparkplatz ist noch ein öffentlicher Camping Ground. Das gibts häufig in Australien. Das ist in mittem dem Wald eine ausgewiesene Fläche. Jede Einbuchtung hat einen Tisch mit Bänken, es gibt einen BBQ-Grill und Kochplatten, Komposttoiletten für Sie und Ihn sowie für die ganz hart gesottenen eine Dusche mit kaltem Wasser.
Also ist das heute sozusagen mein Natur-Tag. Ich geh aber später nicht auf die Jagd, sondern mach mich lieber über meine Vorräte her. Die müßen ja schließlich langsam auch aufgebraucht werden.
In diesem Sinne, alles Liebe und Grüße ins Schallarchiv.
P.S. Hier im Nirgendwo ist der Handy-Empfang ziemlich bescheiden. Daher gibts den Artikel heute auch später, da ich erst wieder heute Morgen ein wenig in die Zivilisation fahren mußte.