Vor fünf Wochen, am 15. Juni 2011 verkündete die Bahn mit großen Tönen: Bauarbeiten bei Stuttgart 21 gehen weiter.
Was ist in dieser Zeit tatsächlich passiert?

Kurz zusammengefasst: Nichts!
Noch am selben Tag der Verkündung des sogenannten Weiterbauens gab es seitens der Bahn die Meldung, dass sie den Tiefbau bei Stuttgart 21 aussetzen wird.
Doch das war noch nicht alles!
In der selben Woche gab die Bahn auch zu, dass  Schichten im Untergrund durchlässiger als gedacht seien.
Die Liste ließe sich beliebig weiterführen.

Wo hat nun die Bahn weitergebaut?
Da wäre die Baustelle um den ehemaligen Nordflügel. Der Auftrag „Abbruch Nordflügel“ ist bis heute nicht abgeschlossen. Noch immer ist der Keller im Untergrund. Er hätte laut Bahn längst ausgebaggert sein sollen, und wenn mann es genau nimmt, hätte mittlerweile auch schon das Technikgebäude stehen sollen. Nichts dergleichen ist bisher passiert.
Am sog. Grundwassermanagement sieht es ebenso bescheiden aus. Bisher wurden lediglich unter Einsatz von mehreren Hundertschaften der Polizei einige wenige Stelzen für die GWM-Rohre in der Cannstatter Straße aufgestellt. Sie reichen nicht einmal bis zur Wolframstraße. Auch sonst ist auf dem GWM Gelände nicht viel Bauliches passiert.
Ja, am Gleisvorfeld laufen die Arbeiten. Diese liefen aber schon während der sog. Schlichtung und selbst während des sogenannten Baustopps der Bahn nach der Landtagswahl. Also auch kein Weiterbau im Sinne der großartigen Dietrich-Ankündigung.
Die Arbeiten im Gleisvorfeld, die bisher umgesetzt wurden, wären im Übrigen sowieso im Rahmen der Instandhaltung und Modernisierung des Kopfbahnhofes auf dem Plan der Bahn gestanden (Neuordnung Gleisvorfeld, neue Gleisanlagen, neue Signaltechnik, etc.).
Selbst ihren eigenen Stresstest mußte die Bahn schon verschieben, um noch einmal Luft zu bekommen!

Alles nur Schall und Rauch!

Die Bahn baut nicht und hat daher seit gut fünf Wochen einen Quasi-Baustopp. Wenn mann es genau nimmt sogar ein Projektaus!
Sie hat nämlich schon Absagen an Bieter für die Tunnel verschickt! Zusagen im Sinne eines Vertragsabschlusses hat sie noch keiner Firma gegeben!

Es ist daher an der Zeit, dass Bundesverkehrsminister Ramsauer, zusammen mit Bahnvorstand Grube, das Projekt „Stuttgart 21“ endgültig als gescheitert erklären und umgehend beenden, um keine weiteren Steuergelder dort sinnlos zu investieren und sich für einen vernünftigen Bahnknoten Stuttgart einsetzen!