Meine Reise neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen.
Heute bin ich an meiner nördlichsten Reisedestination angelangt.
Meine letzte Nacht im Camper Van war gestern noch richtig schön. Der öffentliche Camping Ground war auch wieder top gepflegt und gegen späteren Abends war dann auch gar kein Auto mehr auf der Straße unterwegs. Nichts desto trotz hat es natürlich in der Nacht wieder herrlich geschüttet. Das hat auch Morgens nicht aufgehört damit. Aber da ich ja keinen Streß hatte beschloß ich einfach noch etwas länger unter der Decke zu bleiben. Da trennten mich noch etwa 120 Kilometer von Cairns.
Gegen 10 bin ich dann doch mal aus den Federn geschlüpft und hab mich nach nem kurzen Brekky auf die Socken gemacht.
Ans Cape York hoch konnte ich technisch nicht, da ich ja kein 4WD habe, und selbst wenn hätte ich es nicht gemocht. Denn das Land gehört eigentlich den Aborigines und lediglich der schmale Straßenkorridor wird von ihnen geduldet. Für mich stand daher klar fest das zu respektieren und so etwas zu meiden.
So bin ich dann über den Mount Malloy Richtung Küste runter gefahren. Das war wieder eine Strecke für mich. Im dicksten Regen ging es die kleine, kurvige Straße Richtung Mossman hinunter. Die Gegend ahtte schon viel vom Regenwald. Dich bewachsene Wälder und dazu der Regen.
In Mossmann hätte ich rechts abbiegen können und wäre gegen 11 in Cairns gewesen. Also bin ich links abgebogen und hab mich auf den Weg zum Cape Tribulation, also dem nördlichsten Punkt meiner Reise, gemacht.
Um dorthin zu gelangen muß man den Daintree River mit einer Fähre überqueeren (22 AUS $ hin und rück). Kaum hat man übergesetzt ist man in einer anderen Welt. Man ist im Regenwald! Und nicht in irgendeinem, sondern im Daintree Rainforrest National Park, dem ältesten Regenwald auf der Erde.
Enge, verschlungene Sträßchen und teils überwachsene Fauna bildeten manchmal den Eindruck man führe durch einen Tunnel aus Grün.
Mein erster Stopp war das Daintree Discovery Centre. Hier konnte man den Regenwald mal von oben bis unten erkunden. Ausgestattet mit einem e-guide auf Deutsch konnte ich über Stege in die verschiedenen Ebenen des Regenwaldes schauen und bekam so Flora und Fauna immer das passende erzählt. Das waren tolle 1,5 Stunden Natur pur!
Dann gings weiter auf der kleinen Straße. Immer mal wieder mußte man über Straßenschwellen fahren, damit man wegen den Cassowarys langsam fährt und obacht gibt. Immer mal wieder gabs tolle Strände zum genießen. Und plötzlich war ich da. Am Cape Tribulation! Tolle Ecke. Sehr windig, und sehr einmalig!
Da ich heute ja noch nach Cairns wollte, mußte ich mich dann aber irgendwann mal auch von diesem Anblick trennen und fuhr langsam zurück zur Fähre.
Tja, und etwa eine Stunde später kam ich dann nach Cairns! Nach Tagen mit kleinen und kleineren Straßen war dann wieder eine vierspurige Straße etwas ungewohntes. Ohne Navi, nur frei Schnauze, hab ich dann auch auf Anhieb mein Hotel für die nächsten zwei Tage, das Hotel Mercure, gefunden.
Mein Camper Van parkt jetzt direkt vor dem Hotel und ich hab ein tolles Zimmer mit zwei Kingsize-Betten mit Blick aufs Meer! Besser gehts nicht!
Nach einer kurzen Dusche ging ich zur Reception und organisierte mir noch meine Touri-Tour nach Kurunda. Allerdings erst am Mittwoch. Das heißt statt Mittwoch geb ich meinen Camper Van im Laufe des morgigen Tages zurück. Mittlerweile wars dann schon 17 Uhr, das Meer weg, dunkel und ich hungrig. Also spazierte ich noch in die CBD (City Business District, also Stadtmitte) und gönnte mir mal wieder richtige Italienische Pasta. Das war vielleicht lecker!
Nunja, jetzt komm ich gerade von der Badewanne, schreibe diesen Blogeintrag und schaue nebenher mal wieder TV: „How I Met Your Mother“ – Schee.
Was passiert morgen? Erstmal ausschlafen. Das passende Türschildchen ist schon raus gehängt. Je nach Wetter fahr ich noch kurz was anschauen, sonst geb ich mein Camper Van ab und mach dann nen ausgiebigen Stadtbummel in Cairns. Is schon ne coole Stadt!
Lese dein Reisetagebuch immer mit Vergnügen und kann mir alles richtig gut vorstellen, so lebendig wie du schreibst! Viel Spaß noch und Grüße aus Stuggitown 🙂 Andrea